
Wiesn-Wahnsinn in der Region Osnabrück
Wiesn-Wahnsinn in der Region
Etwa sieben Millionen Menschen besuchen jährlich die Münchener Wiesn. Das größte Volksfest der Welt stellt Jahr für Jahr Rekorde auf. Aber: Ein Tag auf dem Oktoberfest ist vor allem für Auswärtige ein teurer Spaß: Nicht nur die Kosten für die Maß steigen jedes Jahr (aktuell 14,50 Euro bis 15,80 Euro), auch Anreise, Verpflegung, Zelt-Reservierung und eine mögliche Übernachtung kosten schnell mal so viel wie ein Urlaub. Auch das ist ein Grund, warum regionale Oktoberfeste in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden sind. In und um Osnabrück gibt es zahlreiche solcher Veranstaltungen, die im kleinen Rahmen versuchen, dem Original nah zu kommen. „O’zapft is“ – heißt es also nicht nur in Bayerns Hauptstadt.
Tausende feiern im Alando & der Halle Gartlage
Eine Premiere findet in diesem Jahr in der Halle Gartlage statt. Vom 02. bis 04. Oktober rechnet Veranstalter Daniel Rynio täglich mit 1.000 Besuchern, die nach dem Fassanstich durch Oberbürgermeisterin Katharina Pötter am Donnerstag an allen Abenden von der Partyband „Alpenbanditen“ bespaßt werden. „Wir wollen eine klassische Wiesn-Stimmung schaffen und glauben, dass die rustikale Atmosphäre in der Halle Gartlage dafür bestens geeignet ist“, erklärte Rynio gegenüber TNI. Das Oktoberfest im Alando Palais hat dagegen schon eine lange Tradition. Seit 2001 veranstaltet Alando-Chef Frederik Heede die bayerische Gaudi in seinem Event-Tempel. „Wir haben es auch mal über mehrere Tage versucht, aber so groß war die Begeisterung der Osnabrückerinnen und Osnabrücker dann doch nicht“, erklärt Heede, der dennoch auf eine mit 1.000 Gästen ausverkaufte Veranstaltung setzt.
Hollager Oktoberfest
Die dritte große Veranstaltung vor den Toren der City ist das Hollager Oktoberfest, das im Jahr 2000 als Nachfolge-Veranstaltung der „Nacht des deutschen Schlagers“ startete. Die Kolpingsfamilie Hollage hatte das Event nach einem stimmungsvollen Besuch am Tegernsee ins Leben gerufen. „Wir dachten: Das wollen wir auch in Hollage haben“, erklärt Organisator André Thöle. So war das Event geboren und feiert in diesem Jahr am 24./25. Oktober seine 22. Auflage.
Wie lange hält der Boom?
Auch noch weiter über die Stadtgrenzen hinaus haben sich lokale Oktoberfeste als lukrative Veranstaltungsform etabliert. Die Beleibtheit unterstreicht auch unsere TNI-Instagram-Umfrage, bei der 56 Prozent angaben, schon mal ein solches regionale Event besucht zu haben. Dabei gaben die TNI-User die Location und die Musik als wichtigste Faktoren für einen Besuch an. Trachtenmode, zünftige Musik, Bier und deftiges Essen schaffen offensichtlich ein Erlebnis, das vielen als „kleine Auszeit vom Alltag“ dient. Die Frage ist: Ist der Höhepunkt der Veranstaltungen bereits erreicht oder ist das Potenzial noch nicht ausgereizt?