
Stirbt die Osnabrücker City aus?
Stirbt die City aus?
Wie gefährdet ist die Osnabrücker Innenstadt?
„Trostlos“, „ein Schandfleck“ oder „einfach nicht schön“ – das sind ein paar der Antworten, die Passanten auf die TNI-Frage zum Thema Osnabrücker Innenstadt zum Besten geben. Gelten Neumarkt und Johannisstraße mit ihren Großbaustellen bislang als Osnabrücks große Sorgenkinder, so hat sich mittlerweile auch die Lage in den umliegenden Gebieten in den vergangenen Monaten und Jahren nicht zum Positiven entwickelt. Zahlreiche Leerstände verschärfen den Eindruck, dass Osnabrück ein Problem hat. Wir haben mit den Stadt-Verantwortlichen gesprochen und gefragt: Ist die Innenstadt noch zu retten?
2027 „geht es richtig los“
Über viele Jahre hinweg haben sich zahlreiche Geschäfte rundum die Großbaustellen aus dem Zentrum verabschiedet. „Es ist 20 oder 30 Jahre lang um den Neumarkt gerungen worden. Da fällt es den angrenzenden Mietern natürlich schwer, Vertrauen zu finden. Sie wussten ja nicht: In welche Richtung geht es weiter?“, erklärt Thimo Weitemeier. Er ist als Stadtbaurat der große Hoffnungsträger und soll das schaffen, woran alle vor ihm gescheitert sind: Osnabrücks Zentrum aufzuwerten. Der Zeitplan steht: Nach einem „Jahr der Sondierung“ in 2026, soll es 2027 „richtig losgehen“ mit der Neugestaltung, erklärt der Architekt.
Online-Handel: Bedrohung oder Chance?
Die aktuellen Leerstände am Kamp, Nikolaiort, in der Theaterpassage oder der Krahnstraße sind unübersehbar. Was außerdem auffällt: Durch den Verlagerungsprozess ins Internet hat sich auch das Verkaufsangebot in der City verändert. „Es gibt zwei Möglichkeiten damit umzugehen: Entweder, man sieht das als Bedrohung – oder als Chance. Ich bin für Letzteres“, erklärt Weitemeier, der zum Beispiel auch die Möglichkeit sieht, bisherige Internethändler in die Innenstadt zu locken. Mit einer größeren Vielfalt soll ein Besuch in der City nach seinem Wunsch ein „echtes Erlebnis“ sein. Für die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen müssten Verwaltung, Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und IHK eine Allianz bilden.
Große Leerstände in zentralen Lagen
Allerdings bestärken die Zahlen den Eindruck vieler Pessimisten: So wird die Leerstandsquote am Neumarkt auf 28 Prozent beziffert, wenngleich es für das gesamte Gebiet innerhalb des Wallrings laut IHK nur etwa 9 Prozent sind. „Der Bundesschnitt liegt bei etwa 12 bis 15 Prozent“, erklärt Marketing-Geschäftsführer Alexander Illenseer. Er sieht keinen Grund zur Panik, wenngleich er einräumt, dass auch ihm etwa die aktuelle Situation in der Krahnstraße missfällt: „Das läuft sicherlich in eine falsche Richtung. Aber das hat auch Gründe: Einige Eigentümer sollten hier vielleicht ihre Mietpreis-Forderungen mal überdenken.“
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