Joe Enochs im VfL-Saisonstart-Talk
„Es war an der Zeit, nach Hause zu kommen“
THE NEW INSIDER: Hallo Joe! Herzlich willkommen zurück in Osnabrück. Wie fühlt es sich an, wieder hier zu sein?
Joe Enochs: Danke! Ja, tatsächlich sind wir schon seit einiger Zeit wieder in Osnabrück. Für meine Frau und mich war schnell klar: Osnabrück soll unser Lebensmittelpunkt bleiben – ein Leben lang. Es war einfach an der Zeit, nach Hause zurückzukehren.
Du hast bei deiner Vorstellung betont, dass eine Rückkehr ins Trainergeschäft beim VfL nicht in Frage kommt. Warum nicht?
Ja, das stimmt. Ich habe gemerkt, dass diese Rolle, in der ich jetzt bin – mehr im Hintergrund, unterstützend – auch sehr gut zu mir passt.
Trainer zu sein war unfassbar schön, aber aktuell genieße ich es, die Mannschaft und das Trainerteam zu begleiten, ohne währenddessen an der Seitenlinie zu stehen.
Nun bist du „Direktor Fußball“ beim VfL. Hat sich dein Blick auf den Sport dadurch verändert?
Sehr stark sogar. Ich habe jetzt einen anderen Zugang zu den Spielern, sehe das große Ganze. Ich beobachte viel, halte mich im Hintergrund und unterstütze.
Wie würdest du dein Verhältnis zu Cheftrainer Timo Schulz beschreiben?
Wir haben früher gegeneinander gespielt, der Kontakt war lose, aber man kannte sich. Ich habe ihn immer als Fußballfachmann und vor allem als Mensch geschätzt.
Natürlich diskutieren wir auch kontrovers, aber entscheidend ist, dass wir zueinanderstehen – gerade in schwierigen Phasen.
Wirst du während der Spiele auch auf der Bank sitzen?
Nein, das ist so nicht geplant. Timo ist sehr erfahren, hat ein starkes Trainerteam um sich herum. Ich beobachte lieber von der Tribüne, bringe meine Eindrücke zur Halbzeit ein. Das ist für alle Seiten sinnvoll.
Du kennst die 3. Liga sehr gut – wie sehr hilft dir das?
Das hilft enorm. Mein Netzwerk, meine Erfahrungen – das kommt der aktuellen Arbeit zugute. Ich denke, genau deshalb hat sich der Verein auch für mich entschieden.
Der VfL hat zwei sportlich enttäuschende Jahre hinter sich. Was stimmt dich zuversichtlich für die kommende Saison?
Wenn man sieht, wie sich der Verein im vergangenen halben Jahr entwickelt hat – das war überragend. Jetzt geht es darum, Kontinuität reinzubringen. Wir wollen in Ruhe arbeiten, den Fokus wieder auf das Sportliche legen. Wir sind zuversichtlich, unsere sportlichen Ziele mit dem neuen Kader erreichen zu können.
Was ist sportlich möglich?
Die 3. Liga ist sehr umkämpft. Es geht darum, eine gute Rolle zu spielen. Timo hat es auf den Punkt gebracht: Er ist nicht hier, um zwei Jahre Dritte Liga zu spielen. Aber eine konkrete Zielsetzung will ich aktuell nicht ausgeben.
Foto: VfL Osnabrück
