Bremer Brücke: Wird diese Vision Wirklichkeit?
Wird diese Vision Wirklichkeit?
Der VfL treibt die Planungen für die Sanierung des Stadions an der Bremer Brücke mit Hochdruck voran. Nur wenige Wochen nach dem offiziellen Start der Planungsphase liegen bereits erste konkrete Entwürfe vor, die zeigen, wohin die Reise gehen soll: ein modernes, funktionales Stadion – aber eines, das den Mythos der Traditions-Spielstätte erhält.
Geplantes Budget: 67,7 Millionen
Die Sanierung ist ein Projekt mit besonderen Herausforderungen, denn das Stadion liegt mitten in einem dicht bebauten Wohngebiet und unterliegt einem Bebauungsplan aus dem Jahr 1969, der klare Grenzen vorgibt. Gleichzeitig gilt es, den engen Kostenrahmen von 67,7 Millionen Euro, die Lizenzanforderungen der Verbände sowie die Erwartungen von Fans und Stadtgesellschaft zu erfüllen. Trotz dieser Zwänge ist das Ziel klar: Die Bremer Brücke soll nicht ersetzt, sondern mit Respekt vor ihrer Geschichte modernisiert werden. Verantwortlich für die Planung ist das Büro PPP architekten + generalplaner, unterstützt von erfahrenen Fachleuten wie dem Stadionarchitekten Harald Fuchs (Raum+). Gemeinsam mit der VfL-Stadiongesellschaft wollen sie bis Anfang 2026 eine genehmigungsfähige Planung vorlegen.
Identität bewahren, Strukturen erneuern
Im Mittelpunkt steht die architektonische Identität des Stadions. Prägende Elemente wie die Pylonenkonstruktion und die vier Flutlichtmasten sollen nach Möglichkeit erhalten bleiben. Das neue Stadion soll auf den ersten Blick erkennbar die Bremer Brücke bleiben – rau, kompakt, echt. „Wir wollten kein futuristisches Bauwerk schaffen, sondern die Brücke neu denken, ohne sie zu verfremden“, betont Planer Nils Dethelfs. Gestalterisch greifen die Architekten bewusst auf Merkmale aus dem historischen Bebauungsplan zurück, etwa die Ecken im 60-Grad-Winkel, die sich auch im Rhomboid des VfL-Logos wiederfinden. Das Stadion bleibt damit in seiner Formensprache tief in der Vereinsidentität verankert.
Die neuen Stadionbereiche
Das Tribünenkonzept vereint Tradition und moderne Anforderungen an Komfort, Sicherheit und Barrierefreiheit. Die Nordtribüne bleibt im Wesentlichen erhalten, während die West-, Süd- und Osttribünen komplett erneuert werden.
Westkurve: Hier entstehen künftig die Umkleiden und Medienräume im Erdgeschoss, darüber Sitz- und Stehplätze für Heim- und Gästefans. Barrierefreie Bereiche sind auf mehreren Tribünen vorgesehen.
Südtribüne: Sie wird zum neuen Zentrum des Businessbereichs. Logen und Terrassen öffnen den Blick ins Stadion, darüber finden Medien-, Sicherheits- und Technikräume Platz. Ein besonderes Detail: Die Ersatzbänke werden direkt in die ersten Reihen integriert – inspiriert von englischen Stadien.
Ostkurve: Das Herz des Stadions erhält eine Dachterrasse/Promenade und eine obere Erschließungsebene, die den Tribünenzugang verbessert und für eine geschlossene, stimmungsvolle Kurvenstruktur sorgt.
Künftig auch Konzerte und andere Events?
Insgesamt soll die Zuschauerkapazität auf rund 17.500 Plätze steigen. Die Bremer Brücke soll auch künftig mehr sein als ein Ort für Fußball. Geprüft wird, inwieweit das Stadion künftig verstärkt als Begegnungsort genutzt werden kann – etwa für kulturelle Veranstaltungen, Bildungsangebote oder soziale Projekte. Damit soll die Brücke ihre Rolle als Symbol für Zusammenhalt und Identität der Friedensstadt weiter ausbauen. Voraussetzung für die Umsetzung ist die Zustimmung des Osnabrücker Stadtrates, die Anfang dieses Monats erwartet wird. Bei positivem Beschluss könnte der Baustart nach der Saison 2025/26 erfolgen. Anschließend wird die konkrete Bauabfolge festgelegt.
Visualisierung: PPP architekten + generalplaner
