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GNTM-Kandidatin Sarah Benkhoff im Exklusiv-Interview

THE NEW INSIDER: Wie kamst du auf die Idee, an GNTM teilzunehmen?
Sarah Benkhoff: Ich habe die Show schon seitdem ich klein war im Fernsehen verfolgt und mir dabei vorgestellt, irgendwann mal ein Model-Leben zu führen. Seitdem habe ich immer gesagt, dass ich gerne an der Show teilnehmen würde. Es war also schon immer ein großer Traum von mir, deshalb habe ich dann einfach im letzten Jahr bei einem Spaziergang ein kurzes Video von mir gedreht und mich kurz vor Anmeldeschluss angemeldet. Zum Glück bin ich dann auch gut angekommen und angenommen worden.

Weißt du noch, wo und wie du erfahren hast, dass du dabei bist? Wie hast du reagiert?
Die Einladung zum Casting war schon ein überwältigender Moment aber die finale Einladung zur Teilnahme an Germanys Next Topmodel ist mit Worten kaum zu beschreiben, deshalb kann ich mich natürlich noch ganz genau daran erinnern. Meine Mama hat mich unter einem Vorwand zum Frühstücken in die Stadt eingeladen, damit mein Papa zuhause die Überraschung mit dem ProSieben-Team vorbereiten konnte. Als wir wieder nach Hause gekommen sind, sollte ich direkt auf die Terrasse gehen, wo dann mein Papa mit einem goldenen Umschlag, Konfettikanone, Luftballons, Girlanden und mit dem Aufnahmeteam stand. Ich wusste dann natürlich sofort was los war, aber meine Emotionen haben mich so überwältig, dass ich erstmal etwas überfordert war und auch nicht wirklich wusste, wie ich reagieren sollte. Ich war selbstverständlich sehr glücklich, aber ich habe auf jeden Fall eine Weile gebraucht, um wirklich zu realisieren, dass ich bei Germanys Next Topmodel dabei bin und mein Traum zur Wirklichkeit wird.

Als Friseur-Azubi und Model scheinst du auf gutes Aussehen großen Wert zu legen. Wie entwickelte sich das Interesse dafür?
Ich hatte schon immer großes Interesse an Mode. Deshalb habe ich mich auch schon immer sehr viel mit Themen wie Fashion, Design oder Selfcare, aber auch mit den Voraussetzungen, die man als Model mitbringen muss, auseinandergesetzt. Außerdem glaube ich, dass meine Mobbing- und Ausgrenzungserfahrungen aufgrund meiner Zähne einen starken Einfluss auf meine Selbstwahrnehmung hatten und durch mein Interesse für Fashion und Style konnte ich mich wohler in meiner Haut fühlen. Seitdem ich für mich selbst mehr Wert auf gutes und gepflegtes Aussehen und mein Auftreten lege, bin ich einfach zufriedener mit mir selbst. Bei anderen ist mir das Aussehen aber wirklich nicht wichtig; solange man gepflegt und zufrieden mit sich selbst ist, ist jeder gut, so wie er ist. Da bin ich wirklich nicht oberflächlich und achte da dann viel mehr auf die inneren Werte.

Du wurdest früher gemobbt. Willst du mit deiner GNTM-Teilnahme damit auch den Mobbern von damals etwas beweisen?
Den Mobbern von damals zu zeigen, wie falsch sie gelegen haben und wie weit ich es bis jetzt schon gebracht habe, ist natürlich irgendwo eine Genugtuung, aber auf keinen Fall der Grund für meine Teilnahme. Ich habe mich bei Germanys Next Topmodel angemeldet, weil ich schon lange davon geträumt habe. Ich habe ausschließlich für mich und für niemand anderen teilgenommen. Auch wenn ich eine ganze Zeit lang mit dem Einfluss, den diese Erfahrungen auf mich haben, zu kämpfen hatte, sind mir die Mobber von damals heute eher egal. Es waren noch Kinder und Jugendliche, die vielleicht selbst unzufrieden waren oder es nicht besser wussten, wie sehr sie mich damit verletzt haben. Und bei den meisten von ihnen glaube und hoffe ich, dass sie sich gebessert haben und sich heute anders verhalten würden. Zum Glück entwickeln wir uns ja alle weiter und lernen dazu.

Wie sehr haben dir deine Freunde und Familie während der Dreharbeiten gefehlt?
Ich habe meine Familie & Freunde sehr vermisst, aber es war eher die Kommunikation und der Austausch mit meinen Liebsten, was mir am meisten gefehlt hat. Ich hätte diese aufregende Zeit voller Emotionen und tollen Momente am liebsten mit ihnen geteilt, weil ich mich einfach so viel mehr freuen kann, wenn ich es mit Menschen teile, die ich liebe. Denn Glück und Liebe verdoppeln sich, wenn man es teilt.

Bei den Telefonaten mit deinen Eltern sind bei dir viele Tränen geflossen. Bist du ein sehr emotionaler Mensch?
Ein ganz klares Ja! Ich bin einfach sehr emotional und ganz besonders dann, wenn es um meine Familie geht. Ich habe schon früh viele Menschen in meiner Familie und in meinem Freundeskreis verloren und weiß daher noch mehr, meine Eltern und meinen Bruder zu schätzen. Aber es liegt auch bei uns in der Familie, meine Eltern und mein Bruder sind da nicht anders. Mir ist es auch wichtig klarzustellen, dass ich nicht aus Traurigkeit geweint habe, das waren einfach Tränen aus einer Mischung von Freude, Glück und Überforderung. Man hat schon länger nichts mehr von Zuhause gehört und die Gespräche fanden immer relativ spät statt, also war ich erschöpft, übermüdet und überemotional. Ich war so glücklich, meinen Eltern endlich berichten zu können, was ich alles erlebt habe, dass es mir gut geht und dass ich endlich meinen Traum leben darf. Ich konnte mein Glück endlich teilen und da haben meine Gefühle mich einfach überwältigt.

Was waren deine persönlichen Höhe- und Tiefpunkte in der Sendung?
Das kann ich so pauschal gar nicht beantworten, ich habe viele tolle Erfahrungen gemacht. Ich weiß nicht, ob man das als Höhepunkt bezeichnen würde, aber die Zeit, die ich mit meinen neuen Freundinnen in L.A. und der Villa verbringen durfte, ist auf jeden Fall unfassbar toll gewesen. Natürlich ist auch der Einzug in die Villa nach dem ersten Walk und nach tagelanger Quarantäne dabei ein Höhepunkt, aber auch die guten Kritiken und tollen Beurteilungen, die ich bei guter Leistung nach den Walks und Shootings bekommen habe. Und logischerweise ist es auch immer wieder ein unfassbares Gefühl, wenn man von Heidi sein Foto bekommt und erfährt, dass man eine Runde weitergekommen ist. Was Tiefpunkte angeht, hatte ich eigentlich nur einen, aber der war besonders schmerzhaft: Als ich mir selbst eingestehen musste, dass mein großer Traum Germanys Next Topmodel zu gewinnen, nicht wahr werden wird und das konnte man mir in der Umstyling-Folge auch ansehen. Das für mich vorgesehene krasse Umstyling wäre einfach eine so große Typveränderung für mich gewesen, dass ich mich danach nicht mehr wiedererkannt und in meiner Haut wohlgefühlt hätte. Ich habe so lange an meinem Selbstbewusstsein gearbeitet, dafür gekämpft und gelitten, mein Long Covid zu überwinden und meine Zähne zu bekommen, dass ich eine Typveränderung in diesem Ausmaß nicht mit meiner Selbstwahrnehmung vereinbaren konnte, auch wenn ich dafür meinen großen Traum aufgeben musste. Man kann jetzt vielleicht sagen, dass die Haare doch nachwachsen oder zurückgefärbt werden können, aber ich war nicht bereit, mein Selbstwertgefühl aufs Spiel zu setzen, nach all der harten Arbeit, die ich investiert habe, um mit mir selbst zufrieden zu sein. Ich hätte eine Kurzhaarfrisur bekommen sollen so wie die Schauspielerin Úrsula Corberò in Haus des Geldes.

Wie war die Stimmung in der Model-WG und wie hast du die Dreharbeiten erlebt?
Die Stimmung war eigentlich überwiegend harmonisch und entspannt, wir sind meistens alle gut miteinander ausgekommen. Ich würde sagen, wir alle waren wie eine große Modelfamilie, die sich gegenseitig unterstützt hat. Mit vier der Mädels habe ich auch eine besonders enge Bindung aufgebaut, sodass wir auch jetzt nach Germanys Next Topmodel noch sehr gut befreundet sind und wie Familie füreinander sind. Natürlich haben sich manche mehr und manche weniger verstanden und es gab auch mal Differenzen und Konflikte, aber wenn man über diese lange Zeit auf engem Raum mit so viel unterschiedlichen Charakteren lebt, ist das ganz normal.

Fotograf Rankin hat dich mit Megan Fox verglichen. Du willst auch aussehen wie Megan Fox. Warum ist das so und wäre es nicht besser, deinen eigenen Style zu finden?
Ich weiß nicht, warum das bei vielen so ankommt, aber ich wollte noch nie aussehen oder habe es angestrebt, wie Megan Fox auszusehen. Das habe ich so auch nie gesagt, da wurde ich einfach missverstanden und das hat sich dann selbstverständlich auch verbreitet. Megan Fox ist eine wunderschöne und bewundernswerte Frau, darum ist der Vergleich zu ihr natürlich ein Riesenkompliment für mich und ich fühle mich auch sehr geehrt davon. Trotzdem bin ich einfach ich und froh darüber. Deshalb möchte ich auch als eine eigenständige Person wahrgenommen werden, als Sarah Benkhoff, und nicht als eine Kopie von Megan Fox!

Warum willst du noch immer Topmodel werden, obwohl du bei GNTM mittlerweile freiwillig ausgestiegen bist?
Einfach weil es schon immer mein Traum war, ein Model zu sein. Ich habe mich schon immer dafür interessiert und liebe es zu walken, professionelle Fotos zu machen und vor der Kamera zu posen. Es macht mich glücklich, ich fühle mich wohl vor der Kamera und gehe dabei richtig auf. Natürlich ist es auch sehr verlockend, irgendwann vielleicht finanziell so abgesichert zu sein, dass man sich keine Gedanken um Geld machen muss und ich vielleicht auch meiner Familie einen gewissen Luxus gönnen kann. Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass meine Teilnahme bei Germanys Next Topmodel viele Türen für mich öffnet; dass Agenturen und verschiedene Kunden auf mich aufmerksam werden, damit ich meinen Traum von einem erfolgreichen Model-Leben auch erreichen kann.