
Stillstand im Zauberwürfel am Osnabrücker Neumarkt?
Stillstand im Zauberwürfel am Osnabrücker Neumarkt?
Osnabrück, 04.03.25. Wenn die Geräusche der Bauarbeiten rund um den Neumarkt verstummen, bekommen nicht wenige Osnabrückerinnen und Osnabrücker ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Gerät der erhoffte Fortschritt am zentralsten Platz der Stadt erneut ins Stocken? Bleiben die von den Architekturbüros entworfenen Illustrationen weiterhin unrealistische Luftschlösser? Nimmt das ganze Drama nie ein Ende?
Auch rund um den „Zauberwürfel“ direkt vor H&M ist es still geworden. Der futuristische Neubau von Investor Theodor Bergmann sollte als architektonisches Meisterstück ein Hoffnungsschimmer bei der Umgestaltung des neuen Neumarkts sein. Zauber versprüht das Großprojekt auch sechs Jahre nach Baubeginn noch nicht. Bergmann gibt sich im Gespräch mit TNI zumindest zuversichtlich, dass sich das bald ändern wird. „Ich verstehe, dass es viele Menschen interessiert und sich einige Sorgen machen, wenn es scheinbar nicht vorangeht. Aber die Finanzierung für den Zauberwürfel steht und er wird in diesem Jahr auf jeden Fall fertig. Ich hoffe, das wird sogar noch im dritten Quartal passieren“, so Bergmann, der auch erklärt, dass die Arbeiten am Gebäude in Kürze wieder aufgenommen werden.
Mit klaren Aussagen tut er sich schwer. Als zu komplex hat sich das Thema Neumarkt über die Jahre erwiesen. Bergmann hat den Prozess fast drei Jahrzehnte hautnah miterlebt. Das hat Spuren hinterlassen auf allen Seiten. Bei der Beschreibung der nicht unkomplizierten Beziehung zwischen Stadt und Investor versucht Letzterer, sachlich zu bleiben. Dass dabei die nun geplante Verkehrsführung rund um den Neumarkt einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Vermietung seines Zauberwürfels hat, stellt er aber nochmals heraus. „Natürlich kann ich erst ernsthafte Gespräche mit potenziellen Mietern führen, wenn wir wissen, wie der Platz gestaltet wird und welche Frequenz an Menschen dort zu erwarten ist“, so Bergmann. Das treffe zum Beispiel auf das im Untergeschoss des Zauberwürfels geplante Café zu. Auch der noch für die oberen Etagen gesuchte Hotelbetreiber wird einen kritischen Blick auf die Verkehrssituation werfen.
Sicher ist, dass der Platz vor dem Landgericht für Autos künftig tabu sein wird. Statt der aktuell täglich 1.700 Busse sollen dann auch „nur“ noch 480 per Einbahnstraße über den Knotenpunkt rollen. Für optimal hält der Bauherr das nicht und befürchtet, dass trotz der Reduzierung des Busverkehrs an der Johannisstraße ein Nadelöhr für Fußgänger entstehen könnte. Immerhin hat er den Glauben, dass der Neumarkt einmal der „zentrale kommunikative Treffpunkt“ und das „Tor zur Innenstadt“ werden könnte, offenbar noch nicht verloren. Dass die Umsetzung aber derart lange dauern würde, habe er „niemals gedacht“.
Visualisierung rechts: dbi Immobiliengruppe