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Kriminalstatistik: 31.935 Straftaten in der Region

31.935 Straftaten in der Region

Die gute Nachricht vorweg: Die Polizeiinspektion Osnabrück hat 2024 in der Stadt und im Landkreis weniger Straftaten erfasst als in den Jahren zuvor. Das gab Inspektionsleiter Oliver Voges (Foto) auf der Pressekonferenz zur Kriminalitätsstatistik der Öffentlichkeit bekannt. 31.935 Delikte waren es für Stadt (16.952) und Landkreis (14.983) zusammen – das ist der viertniedrigste Wert der vergangenen 30 Jahre. Und dieser sei nicht ausschließlich auf die Cannabislegalisierung zurückzuführen, wie Voges betonte. Die Aufklärungsquote der Polizei lag bei 61 Prozent und damit im Durchschnitt der vergangenen Jahre. „Insgesamt leben die Menschen hier in einer sicheren Region“, resümierte Voges, der die Zahlen dennoch mit gemischten Gefühlen präsentierte. Zwar sei der Gesamttrend erfreulich, aber einige Entwicklungen sehe er nach wie vor mit großer Besorgnis.

„Die Gesellschaft ist gewalttätiger geworden“

Dazu zählen die sogenannten Rohheitsdelikte wie Körperverletzung, Bedrohung, Raub oder Nötigung. Zwar habe auch hier die Zahl im vergangenen Jahr leicht abgenommen, in der Langzeitbetrachtung sei sie aber stetig gestiegen. „Die Gesellschaft ist über die Distanz spürbar gewalttätiger geworden“, erklärte Voges. Auch das Alter der Straftäter bereitet ihm Sorge: In 60 der 172 aufgeklärten Raubdelikte waren die Täter maximal 21 Jahre alt. Ein weiteres Problem: Die Zahl der festgestellten Messerangriffe hat ebenfalls zugenommen. 129 waren es im vergangenen Jahr. Dabei kam ein Mensch ums Leben, sechs wurden schwer und 27 weitere leicht verletzt. Und das trotz der eingeführten Waffenverbotszone und strengeren Kontrollen dort. „Mir erschließt sich nach wie vor nicht, warum man in der Stadt überhaupt ein Messer dabeihaben muss,“, so Michael Voges.

Trauriger Trend: Immer mehr häusliche Gewalt

Dass die Fälle häuslicher Gewalt gestiegen sind, ist ebenfalls eine schlechte Nachricht. Im Vergleich zum Jahr 2023 stieg sie um 172 Fälle auf 1.669 an. Gut 70 Prozent der Opfer sind weiblich, wobei Voges betonte, dass „nicht nur die Opfer, sondern ganze Familien darunter zu leiden hätten“.